Samstag, 21. November 2009

Durchblutungsstörungen bleiben oft unbemerkt

Viele Menschen bewegen sich auf schlecht durchbluteten Beinen durchs Leben, ohne davon zu wissen: Das legt eine kürzlich vorgestellte Studie von Wissenschaftern der University of Alberta nahe.

Im Rahmen des Forschungsprojekts waren 362 Freiwillige ab einem Alter von 50 Jahren gebeten worden, sich auf das Vorliegen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) testen zu lassen. Wie Ross Tsuyuki und Kollegen beim Canadian Cardiovascular Congress in Alberta berichteten, stellte sich dabei heraus, dass die Erkrankung bei fünf Prozent der Teilnehmenden zu diagnostizieren war – und dass 80 Prozent dieser Betroffenen bis zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung von ihrem gesundheitlichen Problem gehabt hatten.

Mehr Tests für Risikogruppen

Bei der PAVK liegen Verengungen der Beinarterien vor, die zu Durchblutungsstörungen führen. Darüber hinaus steht die Gefäßerkrankung mit anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in engem Zusammenhang. Vor dem Hintergrund ihrer Ergebnisse plädieren Tsuyuki und Kollegen nun dafür, Personen, bei denen ein erhöhtes PAVK-Risiko vorliegt, verstärkt auf die Krankheit zu testen. "Das würde Menschen einbeziehen, die an Herzproblemen leiden, sowie Personen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben", so Tsuyuki gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Anfangs keine Symptome

Aber auch bei Menschen in mittlerem oder höherem Alter, die Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder erhöhte Cholesterinwerte haben, sollte die Möglichkeit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit zunehmend in Betracht gezogen werden, meinen die Forscher. Die PAVK bereitet im Anfangsstadium meist keine Beschwerden und bleibt daher auch häufig unbemerkt. Als typische Warnzeichen gelten Beinschmerzen, die bei längeren Gehstrecken auftreten, schlecht heilende Wunden oder ein Gefühl der Kälte oder Taubheit in den Beinen.

Todesfälle, Schocks, Herzprobleme



Bilanz nach drei Wochen Schweinegrippe-Impfung: Mehrere Tote und bei 197 Personen »unerwünschte Symptome«, von denen 53 davon als »schwerwiegend« eingestuft wurden. Die Gesundheitsbehörden wiegeln dennoch ab.


Viele Menschen sind verunsichert, ob sie sich nun gegen Schweinegrippe impfen lassen sollen oder nicht.



Atemnot, Schocks, Herzprobleme
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat jetzt eine Liste veröffentlicht, in der alle bislang gemeldeten Nebenwirkungen aufgelistet sind.

Nach Angaben des Instituts haben sich bisher etwa ein bis 1,5 Millionen seit Ende Oktober gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Relativ viele Menschen klagten über einen geröteten oder schmerzenden Arm.

Am häufigsten traten Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber und Übelkeit auf. 53 Fälle jedoch wurden als schwerwiegend eingestuft. Bei drei Männern und sieben Frauen traten unmittelbar nach der Impfung schwere allergische Reaktionen auf, drei andere Menschen hatten Kreislaufprobleme und Atemnot, dreimal kam es zu einem anaphylaktischen Schock. Bei sechs Menschen kam es nach der Impfung zu Reaktionen des Nervensystems, wie zum Beispiel Kribbeln, Taubheitsgefühl, Schwindel oder Desorientiertheit, ein Epileptiker bekam kurz nach der Impfung einen Anfall. Drei Geimpfte hatten kurz nach der Injektion Herzprobleme.

Samstag, 7. November 2009

Aktuelle Zahlen zur Neuen Grippe (Schweinegrippe)

Stand: 7. November, 12:00 Uhr
Zahl der Infizierten: Zahl der Toten: Deutschland: 29.907* Europa: 390 weltweit: 6441


Länderübersicht EU und EFTA: Zahl der Toten


Belgien: 8
Bulgarien: 5
Deutschland: 9
Finnland: 2
Frankreich: 49**
Griechenland: 35
Großbritannien: 154
Irland: 14
Island: 1
Italien: 26
Luxemburg: 1
Malta: 3
Niederlande: 10
Norwegen: 15

Österreich: 1
Portugal: 5
Schweden: 3
Serbien: 1
Spanien: 73
Tschechische Republik: 1
Ungarn: 5


Länderübersicht weltweit: Zahl der Toten


Afghanistan: 9
Ägypten: 6
Argentinien: 593
Australien: 186
Bahamas: 4
Bahrein: 6
Bangladesch: 6
Barbados: 3
Bolivien: 56
Brasilien: 1368
Brunei: 1
Chile: 136
China: 8
China (Hong Kong): 39
China (Macao): 2
Cookinseln: 1
Costa Rica: 38
Dom. Republik: 22
Ecuador: 80
El Salvador: 23
Frankreich: 36**
Gaza/Westjordanland: 1
Ghana: 1
Guatemala: 18
Honduras: 16
Indien: 478
Indonesien: 10
Irak: 7
Iran: 33
Israel: 39 Japan: 28
Jamaica: 5
Jemen: 17
Jordanien: 7
Kaimaninseln: 1
Kambodscha: 4
Kanada: 101
Katar: 5
Kolumbien: 136
Kroatien: 1
Kuba: 7
Kuwait: 21
Laos: 1
Libanon: 3
Madagaskar: 1
Malaysia: 77
Marshall-Inseln: 1
Mauritius: 8
Mexiko: 377
Moldawien: 2
Mongolei: 6
Mosambik: 2
Namibia: 1
Neuseeland: 19
Nicaragua: 11
Oman: 25
Panama: 11
Paraguay: 52
Peru: 180
Philippinen: 30
Russland: 14
Saint-Kitts und Nevis: 1
Salomoninseln: 1
Samoa: 2
Sao Tome und Principe: 2
Saudi-Arabien: 66
Serbien: 3
Singapur: 18
Südafrika: 91
Südkorea: 45
Sudan: 1
Surinam: 2
Syrien: 7
Taiwan: 27
Tansania: 1
Thailand: 184
Tonga: 1
Trinidad-Tobago: 5
Türkei: 19
Ukraine: 47***
Uruguay: 33
USA: 1004
Venezuela: 95
Ver. Arab. Emirate: 6
Vietnam: 39
Weißrussland: 7

Quellen: RKI, ECDC, CDC, dpa


Anmerkungen:
Die Zahlen der angegebenen Infektionen sind kumuliert. Das heißt, sie werden fortlaufend addiert. Die meisten Infizierten sind inzwischen längst wieder gesund. Wenn zum Beispiel 30.000 Fälle angegeben sind, heißt das, dass seit April 2009 ingesamt 30.000 Menschen mit dem neuen H1N1-Virus infiziert waren. Die Zahl bedeutet nicht, dass aktuell 30.000 Menschen infiziert sind.

* Das RKI veröffentlicht seit 12. Oktober die Zahlen der Infektionen in Deutschland bis auf Weiteres einmal pro Woche montags.

** Die Zahlen aus Frankreich enthalten auch die Zahlen aus Reunion-Mayotte, Antillen / Guyana, Franz. Polynesien und Neukaledonien.

*** Die Zahlen aus der Ukraine sind widersprüchlich. Es gibt dort zurzeit eine starke Grippewelle; die Meldungen unterscheiden zum Teil nicht zwischen Menschen, die an der saisonalen und die an der Schweinegrippe gestorben sind. Die ECDC bestätigt derzeit nur einen Todesfall, die WHO 47 (Stand 7. November). Proben von Gestorbenen werden in WHO-Laboren untersucht.

Impfstoff gegen Schweinegrippe ist knapp

In Deutschland ist der Impfstoff gegen die Schweinegrippe knapp. Vielerorts werden Impfwillige abgewiesen, weil die Dosen bereits verbraucht oder reserviert seien. Manche Gesundheitsbehörden und Impfstellen verzeichnen einen teilweise sprunghaft gestiegenen Ansturm Impfwilliger.

Impfwilligkeit kaum verändert:
Im aktuellen ARD-DeutschlandTrend gaben 14 Prozent von 1000 Befragten an, sich "auf jeden Fall" gegen das neue H1N1-Virus impfen zu lassen. 20 Prozent wollen dies "wahrscheinlich" tun. Die meisten - 62 Prozent - wollen sich "wahrscheinlich nicht" oder "auf gar keinen Fall" schützen.

So sagte etwa der Düsseldorfer Stadtsprecher Michael Bergmann, während vergangene Woche 2000 Menschen geimpft worden seien, seien es bis Donnerstag dieser Woche bereits 5000 gewesen. Vor allem Kinderärzte berichten von großem Andrang. Auch an anderen Orten Deutschlands müssen gesunde Bürger unter Umständen Wochen auf ihre Spritze warten. Zunächst sollen Risikogruppen wie chronisch Kranke, medizinisches Personal und Mitarbeiter von Behörden mit Sicherheitsaufgaben den Schutz erhalten.

Impfstoff vielerorts aufgebraucht
In Bayern, dem Bundesland mit der höchsten Zahl an bestätigten Fällen von Schweinegrippe, haben etliche Mediziner nicht genug Substanzen vorrätig. Auch in einigen Praxen Sachsen-Anhalts sind die Substanzen schon verbraucht. Ebenfalls Engpässe meldet Nordrhein-Westfalen: So ist in Münster das bisher gelieferte Serum wegen des großen Andrangs bereits komplett aufgebraucht.

Baden-Württemberg beklagt "Mangelverwaltung"

Laut rheinland-pfälzischem Gesundheitsministerium wurde in den zwei Wochen seit Start der Impfungen in allen Bundesländern weniger Impfstoff ausgeliefert als geplant. Das liege den Angaben zufolge an produktionsbedingten Lieferengpässen des Herstellers. Das baden-württembergische Sozialministerium spricht von "Mangelverwaltung, weil wir zu wenig Impfstoff haben". In verschiedenen Bundesländern klagen Ärzte, dass sie nicht soviel Impfstoff haben wie sie brauchen. Teilweise werden Wartelisten geführt, die Wartezeiten können dabei mehrere Wochen betragen.

Verzögerungen in der Produktion
Ursache für die Lieferengpässe sei, "dass sich das Saatvirus nicht so schnell vermehrt, wie zunächst angenommen", sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Schleswig-Holstein, Oliver Breuer unter Berufung auf Angaben des Impstoffwerkes in Dresden. Laut dem Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Frank Jaschkowski, führten Qualitätsproblemen dazu, dass einige Chargen nicht ausgeliefert wurden. "Die Qualitätsanforderungen beim Impfstoff sind extrem hoch, da wird nur freigegeben, was absolut einwandfrei ist", sagte Jaschkowski.