In Deutschland ist der Impfstoff gegen die Schweinegrippe knapp. Vielerorts werden Impfwillige abgewiesen, weil die Dosen bereits verbraucht oder reserviert seien. Manche Gesundheitsbehörden und Impfstellen verzeichnen einen teilweise sprunghaft gestiegenen Ansturm Impfwilliger.
Impfwilligkeit kaum verändert:
Im aktuellen ARD-DeutschlandTrend gaben 14 Prozent von 1000 Befragten an, sich "auf jeden Fall" gegen das neue H1N1-Virus impfen zu lassen. 20 Prozent wollen dies "wahrscheinlich" tun. Die meisten - 62 Prozent - wollen sich "wahrscheinlich nicht" oder "auf gar keinen Fall" schützen.
So sagte etwa der Düsseldorfer Stadtsprecher Michael Bergmann, während vergangene Woche 2000 Menschen geimpft worden seien, seien es bis Donnerstag dieser Woche bereits 5000 gewesen. Vor allem Kinderärzte berichten von großem Andrang. Auch an anderen Orten Deutschlands müssen gesunde Bürger unter Umständen Wochen auf ihre Spritze warten. Zunächst sollen Risikogruppen wie chronisch Kranke, medizinisches Personal und Mitarbeiter von Behörden mit Sicherheitsaufgaben den Schutz erhalten.
Impfstoff vielerorts aufgebraucht
In Bayern, dem Bundesland mit der höchsten Zahl an bestätigten Fällen von Schweinegrippe, haben etliche Mediziner nicht genug Substanzen vorrätig. Auch in einigen Praxen Sachsen-Anhalts sind die Substanzen schon verbraucht. Ebenfalls Engpässe meldet Nordrhein-Westfalen: So ist in Münster das bisher gelieferte Serum wegen des großen Andrangs bereits komplett aufgebraucht.
Baden-Württemberg beklagt "Mangelverwaltung"
Laut rheinland-pfälzischem Gesundheitsministerium wurde in den zwei Wochen seit Start der Impfungen in allen Bundesländern weniger Impfstoff ausgeliefert als geplant. Das liege den Angaben zufolge an produktionsbedingten Lieferengpässen des Herstellers. Das baden-württembergische Sozialministerium spricht von "Mangelverwaltung, weil wir zu wenig Impfstoff haben". In verschiedenen Bundesländern klagen Ärzte, dass sie nicht soviel Impfstoff haben wie sie brauchen. Teilweise werden Wartelisten geführt, die Wartezeiten können dabei mehrere Wochen betragen.
Verzögerungen in der Produktion
Ursache für die Lieferengpässe sei, "dass sich das Saatvirus nicht so schnell vermehrt, wie zunächst angenommen", sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Schleswig-Holstein, Oliver Breuer unter Berufung auf Angaben des Impstoffwerkes in Dresden. Laut dem Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Frank Jaschkowski, führten Qualitätsproblemen dazu, dass einige Chargen nicht ausgeliefert wurden. "Die Qualitätsanforderungen beim Impfstoff sind extrem hoch, da wird nur freigegeben, was absolut einwandfrei ist", sagte Jaschkowski.
Samstag, 7. November 2009
Impfstoff gegen Schweinegrippe ist knapp
Eingestellt von gesundheit um 10:38
Labels: Gesundheitsministerium, Impfstoff, Impfungen, Impfwilligkeit
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