Montag, 6. Oktober 2008

Flohbefall

Flöhe gehören zu den ältesten Lebewesen - es gibt sie schon seit Millionen von Jahren auf dem Planeten Erde. Flohbisse sind für den Menschen nicht nur unangenehm - die blutsaugenden Parasiten können auch Krankheitserreger übertragen.Frauen leiden öfter unter Flohbissen als Männer. Auch Kinder sind besonders gefährdet, da sie gern mit Haustieren spielen, in deren Pelz sich die Blutsauger einnisten. Die Häufigkeit von Flohbissen steigt in der letzten Zeit insgesamt an.


Ursachen

Angelockt durch die Wärme der Säugetiere, manchmal auch durch Erschütterung zum Springen gebracht, krallen sich Flöhe an ihren Wirten fest, um deren Blut zu trinken. Es gibt über 2.500 Floharten, der am weitesten verbreitete ist der Katzenfloh. Zwar gibt es einen spezifischen Menschenfloh, aber die flügellosen, sechsbeinigen Parasiten sind nicht wählerisch: Jeder der Blutsauger trinkt auch gern Menschenblut. Die Überlebenskünstler können bis zu einem halben Meter weit in einem Satz springen und sind genügsam: Nachdem sie sich mit Blut auf das 15-Fache ihres Körpergewichts vollgesogen haben, können sie bis zu zwei Monate ohne weitere Mahlzeit überleben. Das tun sie bevorzugt in Teppichen, in Möbeln, in Kleidern, im Freien unter Büschen und auch im Pelz von Haustieren - da, wo es geschützt und warm ist. Dort legen sie auch ihre Eier ab. Unter guten Bedingungen kann ein Floh in einer Saison (von April bis September) bis zu 30.000 Nachkommen haben. Um an das Blut heranzukommen, schneidet der Floh mit Hilfe seines sägezahnartigen Kiefers die Haut seines Wirtes auf. Dabei sondert er eine Art Speichel ab, auf den das Immunsystem des Menschen reagiert.Manche Menschen scheinen eine genetische Veranlagung zu haben, Flöhe geradezu anzuziehen. Warum, ist derzeit noch nicht bekannt.

Mögliche FolgeerkrankungenFlöhe sind erwiesenermaßen die Überträger verschiedener Krankheitserreger: So geben sie zum Beispiel Bakterien weiter, die zu mitunter lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten führen können. Auch bestimmte Würmer können von Flöhen übertragen werden.Flohbisse sind manchmal auch die Eintrittspforten für verschiedene Keime, die zu einer Entzündung führen können. VorbeugungEffektiv ist oftmaliges gründliches Staubsaugen. Dadurch werden die Flöhe und auch deren Larven aus Möbel- und Bodenritzen und -fugen gesaugt. Der Staubsack muss anschließend sofort entsorgt werden. Noch besser wirkt Dampfreinigung. Eine Vorbeugung ist auch insofern möglich, als Haustiere sofort entsprechend behandelt werden sollten, wenn sie Flöhe haben. Wirksam ist regelmäßiges Baden und Kämmen der Haustiere (im Freien). Tiere sollten nie ins Bett genommen werden und auch allzu naher Körperkontakt ist besser zu vermeiden.



Beschwerden

Die Reaktion des Immunsystems auf den Flohspeichel zeigt sich auf der Haut: als stark juckende, rötliche Flecken, Pusteln oder Blasen - Stunden bis Tage nachdem der Floh tatsächlich zugebissen hat. Der Biss selbst ist für den Betroffenen meist gar nicht zu spüren. Oft befinden sich drei oder vier Bisse nebeneinander.Werden die Blasen aufgekratzt - was wegen des starken Juckreizes häufig geschieht - tritt klare Flüssigkeit aus. Die Wunden können sich entzünden und eitern und verkrusten schließlich. Dann bleiben Narben oder Pigmentstörungen zurück.


Diagnose

Die Hautveränderungen sind in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle sehr typisch, zuweilen ähneln die Symptome allerdings einem allergischen Kontaktekzem. Da aufgekratzte Flohbisse oft mit anderen Keimen (vor allem mit Bakterien) besiedelt sind, kann eine labormedizinische Untersuchung zum Nachweis des Erregers notwendig werden.


Behandlung

In den meisten Fällen genügt eine symptomatische Therapie gegen den Juckreiz in Form von Antihistaminika zum Einnehmen oder kühlen Umschlägen.Bei einer heftigen Entzündung kann eine kurzzeitige Behandlung mit Kortisonsalben (äußerliche Glukokortikoide) sinnvoll sein.Ist eine Zusatzinfektion mit Bakterien bestätigt, sind gegen den Erreger wirksame Antibiotika angezeigt. Gegen massiven Flohbefall gibt es auch Spezialshampoos bzw. Lotionen zum Einreiben.

HeilungschancenZwar können die Hauterscheinungen in manchen Fällen wochenlang bestehen, in der Mehrzahl der Fälle heilen sie jedoch nach ein paar Tagen ab.

Ergänzende MaßnahmenWichtig ist die Beseitigung der Infektionsquelle - wo immer auch die Flöhe sitzen mögen (Vorbeugung). Ist die Flohplage in der Wohnung nicht unter Kontrolle zu bringen, empfiehlt sich die Hilfe von professionellen Insektenvernichtern.